MESAFE EASA Konferenz in Köln
MESAFE steht für Mental health for aviation safety.
Diese 2-tägige Konferenz (23.APR – 24.APR) war am ersten Tag extrem gut besucht. Über 200 Teilnehmer aus der ganzen Welt (u. A. USA, China, Südafrika, Libanon und aus falst allen europäischen Ländern,…) waren gespannt, um welches Projekt es sicher hier konkret handelt.
Nach den ersten Präsentationen, fühlte ich mich zurückversetzt in die Zeit nach dem German Wings Absturz. Es ging wieder darum, die psychische Gesundheit von Piloten genauer zu erfassen, um die Sicherheit insgesamt zu erhöhen. Nachdem man anfangs keine Fragen vor Abschluss einer längeren Vortragsreihe zulassen wollte, bat ich darum, eine Verständnisfrage stellen zu dürfen. Ich fragte, welches Problem genau man mit diesem Projekt lösen wolle und wie viele Unfälle in den Jahren nach der German Wings Tragödie auf “mental health issues” zurückzuführen seien. Mehrere EASA Vertreter versuchten darzulegen, dass es neuer Regeln bedarf, um die Sicherheit zu erhöhen und um “mental health problems” rechtzeitig zu erkennen. Ich verwies darauf, dass die EASA bereits 2018 (neben anderen Maßnahmen) Pilot Support verpflichtend eingeführt hat. Nach kurzer Diskussion, musste ich erkennen, dass es offensichtlich nicht um die Sache an und für sich geht, sondern darum, ein mit Steuermitteln finanziertes Projekt umzusetzen.
Es kamen sehr viele Luftfahrtpsychologen, Flugmediziner aber auch Beördenvertreter und Piloten auf mich zu und teilten meine Bedenken. Nach Abschluss aller Vorträge und auch einigen Diskussionen bleibt zu befürchten, dass die EASA das Regelwerk hinsichtlich medizinischer Tauglichkeitsuntersuchung abändern möchte, um mental health” bei Piloten “genauer unter die Lupe zu nehmen”.
Gerade Österreich zählt zu den Ländern in Europa, die die Änderungen nach German Wings sehr rasch und genau umgesetzt hat. Die EASA hat ein privates Unternehmen (Deep Blue) beauftragt, an der Evaluierung neuer Methoden mitzuwirken. Vor dem Hintergrund steigender psychischer “Probleme” in der Normalpopulation, erkennt man anscheinend großen Handlungsbedarf. Die Vorschläge reichen von verkürzten Intervallen der medizinischen Tauglichkeitsuntersuchungen bis hin zu sehr umfangreichen, psychischen Untersuchengen und Leistungstests.
Aus Pilotensicht ist dieser Ansatz abzulehnen, da die Sicherheit dadurch nicht erhöht wird und dieses MESAFE Projekt keine Probleme lösen wird, da es entweder bereits Lösungen gibt (Pilot Support,..) oder die dargestellte Problematik so gar nicht existiert. Ich hoffe, dass sich in der Folge der Konferenz auch die Vertreter der ECA zu Wort melden und die Diskussion an Qualität gewinnt.