ACA schließt sich globaler Kampagne gegen RCO an

ACA schließt sich globaler Kampagne der Pilotenverbände gegen Pläne zum Fliegen mit einer reduzierten Besatzungsstärke im Cockpit an. Am 16. Mai veröffentlichte ACA eine Presseaussendung, in der klar Stellung bezogen wird.

Das Verkehrsflugzeug ist das sicherste Verkehrsmittel der Welt – damit könnte jedoch bald Schluss sein, wenn es nach den Plänen einiger Hersteller und Airlines geht. Zur Original-Aussendung.

Ehrung bei IFALPA Conference für ACA

Bei der diesjährigen IFALPA Conference (2.-4. Mai 2023) wurde unser Ehrenmitglied, Capt.(ret.) Peter Beer, MSc mit dem „IFALPA Scroll of Merit“ ausgezeichnet. Dieser Award wird an Personen verliehen, die den Zielen der IFALPA mit Ehre, Loyalität und Auszeichnung gedient haben. 

Peter hat im Laufe seiner Luftfahrtkarriere mit zahlreichen Aktivitäten, u.a. im Rahmen von IFALPA und ECA  – als AAP Delegate, Vice-Chairman AAP Committee, Mitglied der Just Culture Task Force, Just Culture Prosecutor Expert, um nur einiges zu nennen – positiv zur Verbesserung der Sicherheit in der Luftfahrt beigetragen. Er war als Luftfahrtexperte in Gremien der ICAO tätig und war an der Entwicklung des Annex 19 (Safety Management) beteiligt. Schließlich führte Peter von 2012 bis 2017 die Austrian Cockpit Association als Präsident und holte zahlreiche internationale Meetings nach Wien. Weiters wurden Veranstaltungen mit der AATCA (Verband österreichischer Air Traffic Controller) etabliert und mit dem VÖFL, dem Dispatcher-Verband, wurden enge Kontakte geknüpft.

Wir sind sehr stolz und freuen uns sehr mit Peter über diese Auszeichnung!

ACA bei IFALPA Conference

Vom 2.-4. Mai fand die diesjährige IFALPA Conference in Montreal statt. ACA war durch Andreas Strobl und Fabio Saber vertreten. Ein inhaltlicher Schwerpunkt war die Kampagne rund um RCO (Reduced Crew Operation).

YOUR SAFETY STARTS WITH TWO

Die Bestrebungen der Luftfahrtindustrie, einen Piloten im Cockpit einzusparen, schreiten weiter voran. Mittlerweile befassen sich Airlines, Flugzeughersteller und EASA mit konkreten Fragen zur Zulassung solcher Cockpitkonzepte. Der Weltpilotenverband IFALPA und unsere europäische Dachorganisation ECA haben – ebenso wie ACA – erhebliche Sicherheitsbedenken bei der Einführung einer Reduced Crew Operation (RCO). Die Luftfahrtindustrie hingegen erhofft sich wirtschaftliche Vorteile.

Mehr über die Kampagne und weitere Highlights der Conference erfahren unsere Mitglieder in unserer nächsten Ausgabe der aca.info.

Zwei Tage lang trafen sich 23 Pilotinnen aus 10 Nationen in Mexico City. Trotz Jetlag und gravierendem Höhenunterschied kam es zu einem äusserst produktivem Austausch. Es kam unter anderem zu einer Überarbeitung schon publizierter Briefing Leaflets und einem gemeinsamen Brainstorming für zukünftige Position Papers. In einzelne Arbeitsgruppen  wurde des weiteren der Fokus auf Mentoring, Female Health, Maternity und Social Media gerichtet.

ASPA, unser mexikanische Schwesternverband lud am ersten Abend zu einer Schlossführung   – Bosque de Chapultepec -, dem ehemaligen Wohnsitz unseres österreichischem Kaiserbruders Maximilian.

 

Alles in Allem eine wirkliche gelungene Veranstaltung. Das nächste FPWG Meeting wird diesen November in Finland statt finden. 

Cockpit-Foto

Globale Koalition gegen Reduced Crew Ops

Führende Vertreter von IFALPA, ECA und ALPA-International kündigten heute in einer Presse-Aussendung eine globale Koalition an, um zu verhindern, dass Fluggesellschaften und Flugzeug-Hersteller ihre Pläne vorantreiben, Piloten aus dem Cockpit zu entfernen. Es ist dies ein gewinnorientiertes Vorhaben, das ein erhebliches Sicherheitsrisiko darstellt.

IFALPA, ECA, and ALPA International Präsidenten erklären IN DIESEM VIDEO, warum Automatisation kein Ersatz für menschliche Piloten ist.

Weiterlesen: A Dangerous Idea: Removing Pilots from the Flight Deck

HUPER Meeting Singapur, Tag 2 und 3

In den vergangenen Tagen wurden in“working groups” spezielle Themen bearbeitet. Ich konnten bei den folgenden Themen unsere Standpunkte vertreten:

  • Cabin Air Quality
  • Mental Health
  • Singel Pilot OPS

Bei Cabin Air Quality gab es im Vorfeld dieses Meetings eine sehr rege Kommunikation. Von verschiedenen Seiten wurde versucht, hier Einfluss auf uns zu nehmen. Schlussendlich haben wir es geschafft, eine intensive Disskussion zu führen, die auf wissenschaftlichen Erkenntnissen aufgebaut ist und unsere Glaubwürdigkeit bewahrt. Hätten wir die vorhandenen Studien “vorschnell” als Basis für Forderungen (Einbau von Filtern und/oder Warnsysteme) herangezogen, hätten wir uns sofort angreifbar gemacht, da diese Studien enorme Schwächen aufweisen, die “die Gegenseite” sofort thematisiert hätte. Das hätte unsere Glaubwürdigkeit beeinträchtigt, die gerade bei ICAO und EASA sehr geschätzt wird.

Mental Health war ebenfalls eine sehr kontroversiell geführte Debatte, da Pilot Support weltweit als Peer Support verstanden wird. Das schränkt meiner Meinung nach die Möglichkeiten enorm ein, da davon ausgegangen wird, dass Piloten in erster Linie bei Kollegen (Peers) Hilfe suchen würden. Dieser Umstand ist durch keine wissenschaftlichen Erkenntnisse gesichert. Ich bin der Meinung, dass ein Pilot die Wahl haben sollte, ob er Hilfe beim einem Peer, Psychologen oder Mediziner in Anspruch nehmen will. In diesem Zusammenhang wurde auch klar, dass wir mit unserem ACA-Pilot Support ziemlich gut aufgestellt sind.

Single Pilot OPS bzw. autonomes Fliegen sind Themen, die uns in Zukunft sehr beschäftigen werden. EASA macht hier enorm Druck, dass es in absehbarer Zeit möglich sein sollte, sehr lange Einsätze mit nur 2 Piloten zu fliegen. In der Praxis würde das bedeuten, dass lediglich bei Start und Landung beide Piloten im Cockpit sind. Die Haltung der ICAO wird hier eine ganz entscheidende Rolle spielen, ob die beabsichtigte Entwicklung in naher Zukunft umgesetzt werden kann. Seitens ICAO wurden wir bereits um Stellungnahme gebeten. Aus unserer Sicht scheint es ziemlich aussichtslos, das Vorhaben  – das nahezu ausschließlich von Airbus und EASA vorangetrieben wird – umzusetzen, da verpflichtende Sicherheitsstandards nicht gewährleistet werden können und es eine Reihe ungekärter Fragen gibt.

Nähere Infos zu diesen Themen wird es in einer der nächsten ACA Infos zum Nachlesen geben.

Im Bild:

Capt. Amornvaj Mansumitchai, IFALPA Vice-President und Capt. Dr. Franz Brunhofer

HUPER Meeting Singapur, Tag 1

Capt. Tanja Harter – HUPER Chairwoman – konnte bei der Eröffnung des Meetings mehr als 40 Teilnehmer begrüßen. Mehrere Behördenvertreter aus Singapur waren  – und werden – in den nächsten Tagen – als Beobachter an diesem Meeting teilnehmen.

Beeindruckt hat mich die Offenheit der hiesigen Behörde: wir wurden ersucht, bei der Einführung von evidenced based trainig (EBT) mitzuwirken, da die Behörde nicht die Kompetenz hat, diese Einführung gemäß ihren Bestimmungen zu überwachen. Dieser Einladung kommen wir natürlich sehr gerne nach, da wir Spezialisten in unseren Reihen haben und die Kollegen in Singapur untersützen wollen.

Ansonsten war der 1. Tag geprägt von einer enormen Themenvielfalt, die es gilt innerhalb der nächsten 3 Tage aufzuarbeiten und konkrete Pläne zur Umsetzung zu erarbeiten. Ziel muss es sein, dass wir Themen nicht nur “am Papier” vorantreiben, sondern auch konkrete Ergebnisse erzielen können.

Auf informeller Ebene solcher Treffen, ist besonders der Austausch mit Kollegen aus der ganzen Welt sehr interessant.

So erzählte mir ein Copilot (A-320/A-330) von Middle East Airlines (based in Beirut), dass von den 200 Piloten dieser Airline gerade 75 Piloten überlegen, zu Emirates, Etihad,…. zu wechseln, da dort die Verdienstmöglichkeiten sehr attraktiv sind. Piloten werden weltweit knapp – am angespanntesten dürfte die Situation in den USA sein. Dort werden Pilotengehälter noch immer massiv erhöht – was zu einer existentiellen Bedrohung für die Regionalcarrier wird. Es bleibt abzuwarten, wie diese Entwicklung weitergehen wird.

Joint Statement on International Women’s Day 2023

The International Federation of Air Line Pilots’ Associations (IFALPA), International Federation of Air Traffic Controllers’ Associations (IFATCA), International Federation of Air Traffic Safety Electronics Associations (IFATSEA), International Federation of Aeronautical Information Management Associations (IFAIMA), and International Federation of Flight Information Association (IFISA) have come together to promote a diverse, equitable, and inclusive aviation industry by embracing the International Women’s Day theme:

#EmbraceEquity

Barriers associated with workplace stereotypes have hindered women from pursuing and advancing careers in our sector. There is a lack of women in the general workforce and specifically in leadership roles in Aviation.

When we #EmbraceEquity we state that promoting equal, diverse, and inclusive access to the aviation profession is not only a question of including women, but also a way to ensure that the aviation world is not missing out on half of the World’s talent pool.

When we #EmbraceEquity we help future generations of women view aviation as an industry where diversity is valued and celebrated.

When we #EmbraceEquity we highlight that initiatives supporting women in accessing the professions and in career development are needed. We want to celebrate women’s achievements, raise awareness about discrimination, and take action to drive gender parity.

We can all challenge gender stereotypes, call out discrimination, draw attention to bias, and seek out inclusion. Collective activism is what drives change. From each single person within aviation, to the global aviation industry as a whole, we must all embrace equity.

Download Joint Statement

Sich ins Airline-Cockpit wagen …

“There’s more to life than being a passenger!”
Amelia Earhart (1897-1939), US-amerikanische Flugpionierin und Frauenrechtlerin

Menschen wie Amelia Earhart sind Inspiration und Vorbilder und zeigen, dass es Mädchen und Frauen heute möglich ist, sich für männerdominierte Berufe zu qualifizieren und – vor allem – sie mit Leidenschaft auszuüben. Sich als Frau ins Airline-Cockpit zu wagen, um ein Flugzeug verantwortungsvoll und selbstsicher zu steuern, ist auch heute noch nicht für jedes Mädchen/jede Frau vorstellbar. Wenn die Voraussetzungen stimmen (Interesse, generelle Eignung, Gesundheit), dann kann der Beruf von jeder/m in Erwägung gezogen werden, unabhängig vom Geschlecht. Dazu möchte auch die ACA interessierte Mädchen und Frauen ermutigen und motivieren.
So waren Pilotinnen im Auftrag der ACA unlängst an einer Schule, um über alle Aspekte des Berufs Pilot/Pilotin zu informieren.
Am heutigen Internationalen Weltfrauentag wollen wir darauf aufmerksam machen, wie wichtig es ist, dass es Role-Models für Mädchen und Frauen gibt. Und es gibt sie: jede einzelne Pilotin, die weltweit in der Luftfahrt ihren Job mit der gleichen Professionalität ausübt, wie ihre männlichen Kollegen.

Foto: First Officer Theresa Kammerer

Offener Brief an EU Kommission

Unser Dachverband ECA hat gemeinsam mit ETF einen offenen Brief an Kommissarin Valean verfasst. Darin wird sie aufgefordert, endlich einen Entwurf für eine zeitgemäße Air Service Regulation auf den Tisch zu legen. Viel Zeit ist verstrichen, seit man festgestellt hat, dass die Reg. 2008/1008 überarbeitet werden muss, da atypische Pilot-Jobs immer mehr werden. Auslagerung und Scheinselbstständigkeit sollen endlich mit geeigneten Regulations eingedämmt werden.

Open_Letter_to_EU_Commissioner_Valean_Reg_1008-2008_LT_23_0206_F[78][15]

Mehr Info: https://www.eurocockpit.be/news/finally-repairing-europes-broken-aviation-industry-or-not